...besser raus!

Lake District National Park: Ullswater

Der Lake District National Park erhielt im Juli 2017 den Status eines UNESCO-Welterbes. In der Grafschaft Cumbria gelegen ist der Bezirk aufgrund seiner vielen Seen auch einfach als „The Lakes“ bekannt. Prägendes Landschaftsbild sind, neben den zahlreichen Seen, die Cumbrian-Mountains. Hier findet sich mit dem Lake Windermere, an dem wir auf der Hinfahrt zur heutigen Tour vorbeifahren, der größte natürliche See Englands. Gleichzeitig befindet sich im Lake District der höchste Berg Englands, der Scafell Pike mit 978 m. Es wird also wieder ein lohnenswerter Ausflug.

Unser Ziel ist der Ullswater, der als der schönste aller englischen Seen gilt. Parkmöglichkeiten sind direkt am Startpunkt vorhanden. Wir nehmen den Parkplatz der sogenannten Ullswater Steamers in Glenridding. Dabei handelt es sich um drei Fähren, auch Dampfer genannt, die verschiedene Anlegestellen am See bedienen. Dies ist auch das Schöne gleich zu Beginn der Tour, wir laufen nicht, sondern lassen uns erstmal gemütlich übers Wasser fahren. Wir lösen ein Ticket zum Anleger in Howtown und besteigen die Fähre. Ahoi!

Früher Morgen am Anleger Glenridding

Gemächlich tuckert der voll besetzte Dampfer über den Ullswater und wir können bei einem Kaffee das grandiose Panorama der Cumbrian-Mountains, die den See umgeben, bewundern. Saftige grüne Hänge und Wälder umgeben den See. Die Höhenzüge der vielen Berge sind aber meist nur mit flachem Gras bewachsen. Übrigens zum Thema Gras: Die Schafzucht ist, neben dem Tourismus, einer der wirtschaftlichen Hauptfaktoren im Lake District.

Wir erreichen den Fähranleger von Howtown. Hier beginnt unser Fußmarsch, der uns zurück nach Glenridding zum Parkplatz bringen wird. Den Ausläufern des Hallin Fell folgend, halten wir uns rechts und wandern am Ufer des Sees entlang. Wir durchqueren stets in Wassernähe den Hallinhag Wood. Die riesigen Bäume sind imposant und erinnern teilweise etwas an norddeutsche Laubwälder. Nachdem wir Sandwick passiert haben, bewegen wir uns etwas vom Ufer weg und der Pfad verläuft jetzt mehr in den Hängen des Sleet Fell.

Einer der vielen Zuflüsse des Ullswater

Steinmauern durchziehen die grünen Wiesen und überall grasen Schafe. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass wir gerade durch die Landschaft einer Modelleisenbahn laufen, soviel Klischee wird hier bedient. Es ist wunderschön. Immer wieder plätschern Bäche von den Höhenzügen herunter, teilweise mit sehenswerten Wasserfällen.

Typische Landschaft mit den markanten Steinmauern
Und noch mehr Steinmauern

Der Pfad führt uns weiter durch ein Waldgebiet namens Birkfell Earth. Auch hier queren wir einige Zuflüsse. Nachdem wir wieder aus dem Wald in die mittlerweile recht schwüle Sonne getreten sind, erreichen wir einen Aussichtspunkt. Aufgrund der günstigen Lage, kann man vom Silver Point weit über den See nach Nordosten und auch nach Süden zugleich blicken. In manchen Medien wird der Ullswater gerne mit dem Vierwaldstättersee in der Schweiz verglichen. Wir vermuten einfach mal, dass dieser Vergleich am Silver Point zustande kam. Das Panorama ist jedenfalls treffend.

Schwüler Dunst über dem Ullswater

Wir folgen dem felsigen Pfad weiter und nähern uns wieder dem Ufer. Innerhalb weniger Meter überqueren wir gleich vier Zuflüsse, die von den zunehmend steilen Bergwänden herunterfließen und vereint in die Blowick Bay münden. Ein wirklich toller Anblick.

Weiter geht’s in südliche Richtung an einem Zeltplatz vorbei. Wir befinden uns jetzt am Fuße des Place Fell, der mit 657 m schon recht hoch für diese Gegend ist. Kurz darauf gelangen wir zu den Sumpfgebieten im Süden des Ullswater. Hier mündet der Goldrill Beck, der größte Zufluss, in den See. Diesen queren wir auch sogleich über eine kleine Brücke und erreichen die A 592.

Am Goldrill Beck

Wir folgen nun einfach weiter dem Radweg an der A 592. Vorbei an der sehr sehenswerten Kapelle St. Patrick’s mit angeschlossenem Friedhof. Letzterer wirkt wie aus einer Geschichte von Edgar Allan Poe entführt und bietet tolle Fotomotive. Schwarze Raben haben wir dort zwar nicht gesehen, aber eines der Ullswater-Dampfschiffe trägt den Namen „Raven“. Wenn das mal nicht der passende Link ist.

Kapelle St. Patrick’s mit Friedhof

Nachdem wir noch eine Weile auf dem Radweg weitergelaufen sind, biegen wir in Glenridding rechts zum Fähranleger ab und sind schnell wieder am Parkplatz angekommen. Mittlerweile ist es heftig schwül geworden und wir gönnen uns erstmal ein erfrischendes Eis.

Fazit:

Eine recht entspannte Runde durch eine der beliebtesten Gegenden im Lake District überhaupt. Die wenigen Höhenmeter sind fast zu vernachlässigen, dafür ist die landschaftliche Kulisse traumhaft schön und strotzt nur so vor englischem Klischee. Es wirkt in Teilen fast schon ungewollt kitschig. Man kann die Tour auch etwas umplanen und statt am Ufer entlang, über die Bergrücken wandern. Dadurch steigen zwar die Höhenmeter deutlich an, allerdings kann man geniale Aussichten über den Ullswater und die Umgebung genießen. Wir waren im September dort und der Parkplatz am Fähranleger war zu dieser Jahreszeit kostenpflichtig. Auch für das Fährticket sollte man entsprechend Geld einplanen, die Fahrt lohnt sich aber.

Faktencheck:

10,9 km (Wanderstrecke), 150 Hm, viel Wasser, 1x Dampfer, 1x Apfel, Schafe

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