...besser raus!

Faial da Terra

Diese Tour haben wir ausgesucht, um auch den abgelegenen Südosten von Sao Miguel kennenzulernen. Abseits der weltbekannten Krater und Seen auf der Insel, lässt sich nämlich mindestens genau so viel entdecken. Uns erwartet heute ein landschaftlich sehr abwechslungsreicher Rundweg, und schon die Anfahrt über die kleine Küstenstraße im Osten der Insel war spektakulär. Zumindest was das Panorama betrifft.

Zunächst stellen wir auf der Hinfahrt bei einem Zwischenhalt fest, dass unser Mietvehikel nur über drei Zylinder verfügt. Was zum Geier…?! Kein Wunder das wir bergauf in etwa dieselbe Geschwindigkeit erreichen, wie die vielen Kuhherden auf der Straße. Die können aber wenigstens muhen. Einige Liter Angstschweiß später parken wir das Desaster in Faial da Terra. In der Rua da Escola, etwas nördlich der namensgebenden Grundschule, stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Schnell die Klamotten aus der Karre holen und nix wie weg von dem Ding.

Der Einstieg in die Tour (links)

Wir haben einen GPX-Track in das bewährte Oregon vorgeladen und diesem folgen wir brav auf der ersten Hälfte der Tour. Die Straße endet etwas weiter in einer Sackgasse. Über den anschließenden Pfad verlassen wir das Dorf und begeben uns in die Ribeira da Faial da Terra. Wir folgen dem Caminho do Salto do Prego immer tiefer in den Urwald. Üppiger Pflanzenbewuchs, Farne und schattenspendende hohe Bäume säumen den Pfad.

Hin und wieder tauchen kleine Holzschilder im Buschwerk auf, die auf unseren ersten Halt hinweisen. Über einen kurzen Abstecher vom Track haben wir ihn auch schnell erreicht. Der Salto do Prego ist ein malerischer Wasserfall, der sich in einen relativ großen Gumpen ergießt. Baden ist hier auf jeden Fall möglich.

Salto do Prego

Nachdem wir wieder auf unseren Wanderpfad zurückgekehrt sind, entfernen wir uns nun etwas vom Bachlauf im Tal. Wir machen einige Höhenmeter gut und fühlen uns, aufgrund der Vegetation und des Geländes, wie auf einer Expedition in den ecuadorianischen Nebelwäldern. Nur der Nebel fehlt. Der nächste Zwischenhalt ist aber nicht weit entfernt, und so gelangen wir über einen Abstieg ins Flusstal zum Salto do Cagarrao, einem weiteren Wasserfall. Auch dieser bietet Badegelegenheiten und tolle Fotomotive.

Bachlauf vor dem Salto do Cagarrao

Zurück auf dem Track, folgen wir diesem nun fast direkt am Bachlauch entlang bis wir auf eine alte Wassermühle stoßen. Ähnliche haben wir schon auf Madeira gesehen, diese ist aber etwas größer und liegt sehr idyllisch in einem kleinen Tal.

Alte Wassermühle

Nach ausgiebiger Innen- und Außenbesichtigung, orientieren wir uns wieder am Track und gelangen über unseren Pfad auf die EN 1-1A. Um diese Jahreszeit, es ist Februar, ist die Straße fast unbefahren. Wir folgen dem Verlauf in südöstliche Richtung, vorbei am „Reserva Florestal de Recreio de Água Retorta“. Hierbei handelt es sich um ein Naturschutz- und Erholungsgebiet.

Einige Meter später zweigt ein kleiner Teerweg wieder in Richtung Süden zurück nach Faial da Terra ab. Diesen nehmen wir und betrachten nun ein vollkommen anderes Landschaftsbild. Aus Dschungel und Urwald aufgetaucht, befinden wir uns nun in einer Umgebung, die an einen Mix aus Voralpenregion, Irland und irgendwas ganz anderes erinnert. Sollten uns Hubert & Staller entgegenkommen… wir würden uns vermutlich nicht wundern. Eine wirklich faszinierende Szenerie.

Krasser Landschaftswechsel
Oberhalb von Faial da Terra

Viele Kühe säumen den Wegesrand und beäugen uns neugierig. Wir folgen dem Teerweg und können so langsam immer bessere Ausblicke auf den Atlantik erlangen. Die Sonne ist mittlerweile doch recht warm geworden und es wird langsam schwül.

Blick auf den Atlantik

Unerwartet stoßen wir auf einen Downhill Trail, der sich steil zwischen den Serpentinen der kleinen Asphaltstraße durch dichtes Buschwerk schlängelt. Den nehmen wir doch glatt, um noch etwas Staub unter die Sohlen zu bekommen. Mit Händen und Füßen hangeln wir uns an den Büschen entlang, der Trail ist nämlich wesentlich anspruchsvoller wie erwartet.

Zurück auf der Straße gelangen wir schließlich in den Ortskern von Faial da Terra und landen direkt vor einem kleinen Supermarkt. Mit einem lecker Kaltgetränk in der Hand, niemand hat hier von Bier gesprochen, laufen wir die wenigen Meter zurück zum Parkplatz. Schade, das Mietvehikel ist zwischenzeitlich nicht zum Boliden mutiert. Aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles irgendwie.

Fazit:

Es lohnt sich auch die weniger bekannten Gegenden von Sao Miguel aufzusuchen. Die Runde ist wunderschön und könnte landschaftlich kaum abwechslungsreicher sein. Wir gehen davon aus, dass diese Tour nicht mehr allzu lange nur als Geheimtipp gelten wird. Wälder, Wasserfälle, Wassermühle und die tollen Ausblicke auf die Landschaft und den Atlantik sind eine fantastische Kombination.

Die Runde lässt sich vor allem im zweiten Teil aber auch beliebig anders variieren, so dass der Asphaltanteil deutlich sinkt. Der Downhill Trail ist nur für trittsichere und sportliche Wanderer zu begehen, ansonsten einfach weiter der Straße folgen.

Faktencheck:

14,4 km, 560 Hm, 3 km/h, 1x Twix, Urwald, Wasserfälle, Kühe

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