...besser raus!

1.05 Eckernförde – Dänisch-Nienhof

Heute ist endlich mal wieder Zeit für eine weitere Etappe auf dem E1. Die relativ stabile Wetterlage der letzten Tage versprach uns bestes Wanderwetter bei viel Sonnenschein aber noch recht kühlen Winden. Mehr kann man Mitte April im Norden Deutschlands fast nicht erwarten. Wir parken, wie auch bei den vorigen Etappen, fast direkt auf dem E1, auf dem kostenfreien Parkplatz am Bahnhof in Eckernförde. (Update 09/2021: Die Stadt Eckernförde hat die Parkplätze „Am Grün“ & „Bahnhof“ in einigen Bereichen mitlerweile kostenpflichtig gestaltet. Kostenfreie Plätze sind aber immer noch vorhanden. Bitte die ausgewiesenen Parkzonen beachten.)

Nachdem unser Kollege Oregon 600 den Track und kurz später auch die Orientierung gefunden hat, packen wir die Rucksäcke und satteln die Hühner. Auch heute folgen wir übrigens wieder E1 und E6 auf identischer Wegstrecke.

Vom Bahnhof aus laufen wir am Exer vorbei direkt auf den Eckernförder Kurstrand zu, den wir nach wenigen Minuten erreichen. Hier fangen wir die ersten tollen Bilder gleich zu Beginn der Tour ein, denn die Sonne steht kurz nach ihrem Aufgang tief über der Bucht. Der Weg folgt dem Strandabschnitt bis zum Leuchtturm Eckernförde und wechselt dann auf einen schmalen Pfad auf der anderen Seite der Bahnschienen. Durch den Verlauf oben auf dem Strandwall kann man schön in die tiefergelegene Bucht schauen und ist nicht die ganze Zeit direkt an der B 76 unterwegs, wenn auch nicht weit davon entfernt. Auf Höhe der WTD 71 wechseln wir wieder die Straßenseite und folgen dem Südstrand bis zum Heilpädagogium am Ruheforst.

Kurz nach Sonnenaufgang am Kurstrand Eckernförde

Hier verlassen wir endlich die nervige Bundesstraße und wechseln auf einen schmalen Waldweg, der mal mehr und mal weniger an der Steilküste im Süden der Eckernförder Bucht verläuft. Um diese frühe Uhrzeit ist hier mal so garnichts los und man hört, umgeben von imposanten Buchen, nur das leichte Plätschern der kleinen Wellen unten an der Steilküste. Völlig entspannend. Wir begegnen sogar dem Eckernförder Wahrzeichen und Wappentier, dem Katteker. „De Katteker löppt flink dorch den Woold.“ Auf Normaldeutsch in etwa: „Das Eichhörnchen wuselt flink durch den Wald.“ Es war sogar ein rotes, jemand hat mal erzählt die schwarzen wären ganz, ganz böse.

Am flachen Bereich der Steilküste

Auf den Buchenwald folgt irgendwann eine kleine Fläche Nadelwald, in der wir am Wegesrand auf einen irgendwie gruselig aussehenden Tümpel treffen. Nennen wir es Pfuhl, nicht ohne Grund. Hand aufs Herz und ganz ehrlich: Wer hat von unserem geschätzen Lieblingspoeten Edgar Allan Poe „Der Untergang des Hauses Usher gelesen“? Naja, das Finale der Story könnte hier passiert sein. Unbedingt lesenswert, Stichwort Pfuhl.

Der Untergang des Hauses Usher oder einfach ein Tümpel im Nadelwald

Der Buchenwald weicht irgendwann und wir befinden uns jetzt direkt am Strand bei Aschauhof und somit unmittelbar vor der Aschauer Lagune. Die Aschauer Lagune wird im Netz gerne als Schauplatz diverser FKK-Orgien und sonstiger Obszönitäten dargestellt. Tatsächlich muss hier vor vielen Jahren mal etwas in diese Richtung vorgefallen sein, aber in Wirklichkeit ist die Aschauer Lagune ein Paradies für Wasservögel und bietet einen der schönsten Strände in der weiteren Umgebung. Selbst im April vermittelt der feine Sand fast schon karibischen Flair. Die Gegend ist mit dem Auto nur schlecht bzw. legal überhaupt nicht zu erreichen, deswegen trifft man auch im Hochsommer teilweise nur wenige Menschen. Einen waschechten Lost Place findet man zu Beginn des Strandabschnitts auch – ein altes und schon lange verlassenes DRK-Heim.

Blick auf die Aschauer Lagune
Lost Place DRK-Heim

Die Lagune liegt jetzt hinter uns und der Track führt permanent weiter am Wasser entlang. Bei Noer verlassen wir kurz die Küste, aber im Bereich des Jugendzeltplatzes erreichen wir sie genauso schnell wieder. Wir passieren das NSG „Bewaldete Düne bei Noer“ auf einem sehr schönen Küstentrail.

Direkter am Wasser geht’s nicht

Langsam aber sicher rückt die Marineseebrücke des Sperrgebietes Surendorf in Blickweite. Der markante Bau ist eine Außenstelle der WTD 71 in Eckernförde und kann entweder landeinwärts umlaufen werden, oder man begibt sich direkt beim Angelverein an den Strand und läuft unter der Seebrücke hindurch.

Die Seebrücker der WTD 71 in Surendorf

Wir verabschieden uns auch von Surendorf und folgen unserer Mission weiter entlang auf dem E1. Der Pfad führt oberhalb der Steilküste durch von weitläufigen Feldern geprägtes Gebiet, bis er bei Eckernholm wieder in einen tollen Buchenwald eintaucht. Auch der Rest der Menschheit ist inzwischen wohl erwacht, denn hier treffen wir immer mehr Wanderer. Hey, sogar ein Fatbiker ist dabei. Letzteres ist ja bekanntlich eine ganz seltene und vollkommen unterschätzte Art.

Blick vom Wandertrail an der Steilküste bei Dänisch-Nienhof

Durch herrliches Waldpanorama und mit tollen Ausblicken absolvieren wir die letzten Kilometer auf der heutigen Etappe. An einem stark ausgewaschenen Bachlauf, der eher an eine kleine Schlucht erinnert, biegen wir auf einen Waldweg nach Süden ab und erreichen wenig später den Waldparkplatz von Dänisch-Nienhof. Dieser ist am heutigen sonnigen Samstag im April ordentlich vollgepackt mit Autos und zugleich das Ende der heutigen Etappe.

Fazit:

Eine äußerst reizvolle Etappe auf dem E1, die stark maritim geprägt ist. Hat man die nervige B 76 in Eckernförde erst einmal verlassen, ist man zumeist direkt auf den Steilküsten oder auch viele Kilometer auf Sand- und Steinstränden unterwegs. Bei sonnigem Wetter eine herrliche Angelegenheit und bei passenden Wassertemperaturen kann man auch einfach barfuß in der Brandung wandern. Das viele Laufen auf Sand oder Steinen ist allerdings auf Dauer recht Anstrengend, wird aber gerade im letzten Drittel durch den hohen Pfadanteil wieder ausgeglichen. Da man viele Campingplätze passiert, kann man zumindest in den Sommermonaten immer wieder Kiosks oder Ähnliches aufsuchen. Der Tourismus ist meistens nicht weit entfernt.

Faktencheck:

23,2 km, 4,8 km/h, 180 Hm, viel Strand, viel Steilküste, direkt an der Ostsee, 1x Katteker, 1x Fatbike

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