...besser raus!

Auf den Strouboulas

Die heutige Tour ist für unsere Verhältnisse ungewöhnlich kurz, lohnt sich aber trotzdem mit tollen Aussichten über die Bucht bei Heraklion. Es begab sich einst zu seiner Zeit, dass wir mehrere Male im Pool der angemieteten Villa lagen oder auf der riesigen Terrasse saßen und den Blick über die Bucht von Heraklion schweifen ließen. Jedesmal blieb der Blick dabei auf einer sehr markanten Bergspitze hängen und wir fragten uns immer wieder, wie wohl die Aussicht von dort oben so sein könnte. Eines Nachmittags, ja es gab das ein oder andere Elektrolytgetränk, beschlossen wir spontan das Ganze mal vorort zu erkunden. Eine kurze Recherche in der Karte verriet uns, dass es sich um einen Berg namens Strouboulas handelt und man auf gewissen Schleichwegen relativ nahe an den Aufstieg heran fahren kann. Wir tauschen also Pool gegen Mietwagen bzw. Badehose gegen Wanderklamotten und schon gehts los in Richtung der unbekannten Zone.

Über die A90 und weiter auf der EO90 von Gazí kommend erreichen wir bald einen staubigen Abzweig, der uns in ziemlich gottverlassenes Land führt. Steine, einige Büsche und Staub soweit das Auge reicht. Wir prügeln den Vectra über Schlaglöcher, ausgespülte Kuhlen und so manch anderweitiges Gelände bis ein weiterer Abzweig in Sichtweite kommt. Vorsichtig manövrieren wir den Opel durch eine tiefe ausgewaschene Rinne und beschließen kurze Zeit später den Wagen vorsichtshalber stehen zu lassen, denn der Weg ist fast nicht mehr befahrbar. Moment, das ist gelogen. Wir werden nämlich von einem Pärchen auf einer Vespa überholt, das sichtlicht leichter auf der Piste vorwärts kommt. Wir treffen die beiden wenig später am Einstieg zum Pfad, der auf den Strouboulas führt. Es sind Deutsche und witzigerweise kamen sie auf ähnliche Weise wie wir hier hin. Sie haben den Gipfel oft vom Strand aus gesehen und wollten mal schauen was hier so los ist. Na geht doch!

Nachdem wir in den steinigen Weg eingestiegen sind gibt es eigentlich kein Vertun mehr. Es geht stets bergauf, mal über Treppen aber meistens auf einem schmalen Pfad. Die Aussicht wird immer besser, vorerst blickt man zumeist über eine von Bergen umgebene völlig einsame Ebene im Hinterland von Kreta. Das Pärchen verweilt derweil noch tief unter uns am Anfang des Weges, sie haben erstmal ein kleines Frühstück geplant, wollen aber auch auf den Gipfel.

Verlassenes Hinterland abseits der Küste

Im Boden finden sich einige sehr interessante Kristallformationen und ab und an wird sogar der Pflanzenbewuchs etwas dichter. Die steinige Einöde überwiegt aber trotz allem. Der Pfad schlängelt sich immer weiter den Berg hinauf. Zwar sind wir nicht in der prallen Sonne unterwegs, aber es ist richtig schwül. Mit zunehmender Höhe weht aber ein erfrischender Wind und lässt die kurze Tour recht erträglich werden.

Ein Beispiel für die verschiedenen Kristallblüten

Nachdem wir einen abzweigenden Pfad passiert haben, der auf der anderen Seite des Grates wieder in die Tiefe führt, taucht die Gipfelkapelle des Strouboulas über uns auf. Diese kleinen Kapellen sind typisch für Kreta und Griechenland im Allgemeinen. Sie sind immer sehr gepflegt und an entsprechenden Fest- und Feiertagen auch sehr gut besucht. Wir erreichen den Gipfel, der sich immerhin 790 m über dem Meer befindet und werden nicht enttäuscht. Der Ausblick über die Bucht von Heraklion ist grandios und es weht ein herrlich leichter aber erfrischender Wind.

Abzweigender Bergpfad in das nächste Tal

Die obligatorischen Fotos werden gemacht und wir inspizieren die Gipfelkirche. Frische Blumengebinde und brennende Kerzen beweisen, dass hier beinahe täglich Besuch vorbeikommt. Einige Zeit später erreicht auch unser mittlerweile gut bekanntes Pärchen den Gipfel. Die beiden finden den Ausblick auch klasse.

Ausblick über die Bucht von Heraklion

Wir schauen uns den Ausblick auf Heraklion nochmal etwas genauer an und sind der Meinung unsere Villa in Gazí ausmachen zu können. Ein Anruf bei den immer noch am Pool befindlichen zurückgebliebenen Zeitgenossen soll klären ob wir auf dem Gipfel zu sehen sind. Acht winkende und fuchtelnde Hände sowie wildes Schwenken mit einem T-Shirt kann aber nicht lokalisiert werden. Ob die Herrschaften tatsächlich auf den richtigen Berg geschaut haben konnte allerdings auch abschließend nicht so richtig geklärt werden.

Fazit:

Klein aber fein! Wer wandern möchte ist bei diesem Ausflug, zumindest in der von uns beschriebenen Variante, falsch aufgehoben. Es handelt sich hierbei eher um einen kleinen Gipfelspaziergang, der aber mit einer schönen Aussicht auf die Bucht bei Heraklion belohnt wird. Außerdem lernt man ziemlich verlassene Gebiete abseits der Küstenfront von Kreta kennen. Sollte die Lust am Strand herum zu liegen mal etwas nachlassen, wäre hier eine gute Möglichkeit mit wenig Zeitaufwand mal was ganz anderes zu sehen.

Faktencheck:

4 km, 2,5 km/h, 290 Hm, tolle Aussichten, interessante Kristalle

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