Vom kostenfreien Parkplatz in Langballigau aus nehmen wir uns die letzte Etappe auf dem Fördesteig vor. Das Wetter macht einen durchwachsenen Eindruck und wir müssen mit allem rechnen, nun gut schneien wird es wohl nicht. Wir rechnen mit knapp über 30 km Wegstrecke, erfahrungsgemäß wird es aber eher ein wenig mehr werden.
Wir verlassen den kleinen Hafen steigen über einen kleinen Pfad die bebaute Steilküste hinauf und erreichen sobald einen imposanten Laubwald mit großen Eichen und Buchen. Der Weg verläuft hier zwar direkt am Wasser entlang, jedoch stets im Wald über kleine Bachtäler und Holzbrücken durch das Naturschutzgebiet „Höftland, Bockholmwik und angrenzende Steilküsten“.
Vorbei am Glücksburger Förde-Golf-Club erreichen wir die Holnis-Halbinsel, welche wir einmal umrunden. Die Steilküste und das kleine Noor mit seiner Holzbrücke sind hier besondere Hingucker und laden zum Verweilen ein.
Nachdem wir Schausende passiert haben streifen wir das Naturschutzgebiet „Pugumer See und Umgebung“. Hier müssen wir zum ersten Mal Regenhose und Regenschutz für den Rucksack bemühen, denn es fängt richtig stark an zu schauern. Wir setzen den Weg aber fort, nun mit Blick auf die Innenförde und die zwei kleinen Ochseninseln vor der dänischen Küste. Die größere der beiden Inseln war sogar mal einige Jahre lang bewohnt, wurde aber aufgegeben.
Nachdem wir die luxuriösen Glücksburger Urlaubsresidenzen und den kleinen Hafen verlassen haben, tauchen wir in den Ruheforst Flensburger Förde/Glücksburg ein. Hier sind wir vorerst vor Wind und Regen geschützt. Bald darauf wandern wir wieder direkt am Wasser entlang, bis wir die Küste verlassen müssen, um dem Gelände der international bekannten Marineschule Mürwick auszuweichen.
Im Flensburger Stadtgebiet angekommen, passieren wir den Schrecken aller Autofahrer, das Kraftfahrtbundesamt. Glücklicherweise sind wir heute zu Fuß unterwegs und am Wochende ist die Zentrale der Unglückseligkeit sowieso nicht besetzt. Der Fördesteig verläuft nun weiter an der Marina Sonwik entlang, quert einmal die Ziegeleistraße und führt weiter in den Flensburger Volkspark. Letzterer ist ein urbanes Erholungsgebiet mit viel Wald und Wiese und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, direkt auf dem Steilküstenwall gelegen. Wir durchlaufen den Park in ganzer Länge, steigen über Treppen die Steilküste wieder hinunter und sind am Flensburger Innenhafen angekommen. Hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten Snacks oder ähnliches zu erwerben.
Wir machen uns auf zum Endspurt und laufen weiter am Museumshafen entlang. Nun wird es ziemlich trist, da wir entlang einer viel befahrenen Straße durch ein Flensburger Industriegebiet wandern müssen. Sicherlich einer der am wenigsten sehenswerten Abschnitte auf dem Fördesteig. Nach dieser Durststrecke voll Grau und Einöde erreichen wir den Skulpturenpark „Wurzeln und Freiheit“ und damit auch wieder Küste. Hier befindet sich auch das Clubhaus der Flensburger Paddelfreunde.
Zwischen Wald und Strand führt uns der Weg zum kleinen Urlaubsort Wassersleben. Wir können unser Ziel, die Schusterkate bzw. auf Dänisch das Skomagerhus, schon von weitem sehen. Wir biegen in den Dammweg ein und befinden uns kurz darauf am Ziel.
Der Grenzübergang Schusterkate/Skomagerhus ist eine kleine Hütte mit Holzbrücke. Er kann nur zu Fuß passiert werden und ist einer der kleinsten in ganz Europa. Covid-19 bedingt ist er aber heute abgesperrt und für uns nicht zu überqueren.
Fazit:
Eine recht lange Tour, die viele schöne Abschnitte aufzuweisen hat. Highlight sind sicherlich die Wälder bei Bockholmwik sowie die Holnis-Halbinsel. Besonders die Wege entlang der touristisch geprägten Küstenabschnitte können aber etwas zäh werden, da dort weniger Natur im Vordergrund steht. Mit ca. 30 Kilometern in den Beinen zieht sich der letzte Abschnitt durch Flensburg doch unheimlich, vor allem durch die Gewerbegebiete im Bereich der Stadtwerke. Unterwegs befinden sich immer wieder Möglichkeiten, Snacks oder sonstiges zu erwerben. Passenderweise bietet sich hier ein kaltes Flensburger mit dem berühmten Plopp-Verschluss an.
Auf der dänischen Seite des Grenzübergangs schließt sich der Gendarmstien an, den wir bei Gelegeheit auch noch bewandern werden.
Faktencheck:
37,6 km, 210 Hm, 4,9 km/h, Wasser, Schauer